Bandscheibenvorfall- Wie kann die Physiotherapie helfen?

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Wenn man heute die Menschen in der westlichen Welt beschreiben würde, dann kann man sie als bewegungsarm, viel sitzend und beschwerdevoll beschreiben. Natürlich gilt das nicht für jeden, aber viele Personen leiden unter akuten oder chronischen Schmerzen. Dafür gibt es viel Gründe. Den meisten Menschen ist ein Bandscheibenvorfall der gängigste Begriff und gehört auch zu den häufigsten Ursachen für Beschwerden. Diese Beschwerden äußern sich auf unglaublich viele Arten. Der eine hat stechende Rückenschmerzen, der andere hat ein Kribbeln im linken Fuß.

Doch warum gibt es so viele verschiedene Beschwerden und wie entstehen sie?

Um das zu verstehen, muss kurz erklärt werden, was bei einem Bandscheibenvorfall passiert. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben. Diese Bandscheiben haben einen flüssigen Kern, ähnlich wie Gelee, und außen eine Hülle. Reißt nun die Hülle oder wird diese porös ergießt sich der flüssige Kern nach außen und erzeugt im Bereich der Wirbelsäule eine Enge. Dort, wo sich der Kern hin ergießt, laufen Nerven entlang. Diese kommen aus dem Rückenmark und nennen sich Spinalnerven und leiten Signale in den ganzen Körper und zum Gehirn. Was Nerven überhaupt nicht mögen ist hoher Druck. Hat man nun einen Bandscheibenvorfall entsteht an den Austrittsstellen an der Wirbelsäule auf den Nerven ein Druck. Dadurch wird die Signalleitung im Nerv gestört. Somit entstehen Störungen, wie zum Beispiel Schmerzen an der Wirbelsäule, Kribbeln in den Extremitäten, Taubheit, Brennen usw…

Bei heftigen, plötzlichen oder unklaren Rückenschmerzen sollte zunächst ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann nach seiner Untersuchung, je nach Diagnose, entscheiden, wie die Therapie aussehen soll. Er kann gegen die Schmerzen Spritzen verabreichen oder bei Lähmungen oder extremen Schmerzen zu einer Operation raten. Außerdem besteh die Möglichkeit Physiotherapie gegen die Schmerzen durchzuführen.

Schmerzlinderung steht anfangs im Vordergrund

Die Physiotherapeuten haben die Möglichkeit aus einer großen Palette von Therapien, die für die jeweilige Person beste Therapie auszuwählen und anzuleiten. Zu Beginn der Therapie steht die Schmerzlinderung und Symptomabschwächung im Vordergrund. Durch manuelle Techniken hat der Therapeut die Möglichkeit den Platz für den Nerven zu vergrößern und somit den Druck auf den Nerven zu verringern. Dies erreichen wir Therapeuten zum Beispiel durch sanfte, schmerzarme, rhythmische Bewegungen im betroffenen Gebiet. Durch diese kleinen Bewegungen verbessern wir die Durchblutung und versuchen damit, dass die ausgetretene Flüssigkeit schneller wieder abgebaut wird. Außerdem erweitern wir den Raum, was den schmerzhaften Druck vom Nerven nimmt. Bei dieser Übung ist es wichtig, dass keine Bewegung ausgeführt wird, die schmerzhaft ist.

Stabilisation und Training für die Wirbelsäule

Im weiteren Verlauf der Therapie ist es wichtig das die von Rückenschmerz geplagten merken, dass Bewegungen nicht schlecht sind, sondern ganz im Gegenteil. Eine gut stabilisierte Wirbelsäule bringt dem Menschen normalerweise weniger Schmerzen. Wir Physiotherapeuten leiten unsere Kunden an, Bewegungen und auch Kräftigungsübungen durchzuführen. Wir kräftigen die Bauchmuskulatur, die Rückenmuskulatur und eventuell den Beckenboden. Unsere Kunden müssen diese Übungen aber auch Zuhause durchführen. Auch für den Alltag geben wir Tipps an die Hand.

Zum Beispiel, wenn Sie Probleme in der Lendenwirbelsäule bei längerem stehen haben, versuchen Sie ein Bein hoch zu stellen. Auf den Einkaufswagen, ein Treppchen oder Hocker. Außerdem können Sie ihre Muskulatur kräftigen. Sehr gut geht das mit der Übung die sich „Planke“ nennt. Dazu begeben Sie sich in Bauchlage auf den Boden, Füße sind aufgestellt und Sie stützen sich jetzt auf beiden Unterarmen und beiden Füßen nach oben. Wichtig dabei ist, dass der Körper eine Linie bildet und noch viel wichtiger ist, dass die Lendenwirbelsäule nicht durchhängt. Diese Übung ist nicht leicht. Starten Sie mit 3x 10 Sekunden halten und versuchen Sie dann, sich langsam zu steigern. Ist die Übung zu schwer, kann man sich auch auf die Knie und die Unterarme stützen oder für weitere Übungen an einen Physiotherapeuten wenden.

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Wollen Sie mehr wissen zum Thema Bandscheibenvorfall und wie die Physiotherapie helfen kann? Dann schauen Sie sich doch gerne noch diesen Artikel an!